Freitag, 24. April 2009

Umweltministeriums-Budget 2009/2010

Am Dienstag präsentierte Finanzminister Josef Pröll das Budget für die Jahre 2009 und 2010.
Hier ein Auszug aus dem online-Standard und danach ein kleiner Brainfuck von mir zum Umweltministeriumbudget...
















"Das Umweltbudget wächst heuer von 533 Millionen Euro (2008) auf 825 Millionen, im Jahr 2010 geht es wieder leicht auf 790 Millionen zurück. 100 Millionen sind insgesamt für die Thermische Sanierung (Gebäudedämmung) vorgesehen, der Klima- und Energiefonds ist insgesamt mit 150 Mio. dotiert (Hälfte Umweltministerium, Hälfte Verkehrsministerium), 89 Millionen sind für Ankäufe von Emissionszertifikaten aus Auslandsprojekten vorgesehen - von all dem erwartet sich Umweltminister Nikolaus Berlakovich neben Umwelt- auch Arbeitsmarkteffekte."
Quelle: online Standard

Also tut sich ja "doch" was, klimaschutztechnisch in Österreich? Naja, klimaschutztechnisch ist ja so einfach gesagt. Ob die Maßnahmen die richtigen sind und ob sie genug sind, das ist die wohl die wichtigere Frage. Also steigt das Umwelt-Budget im Vergleich zum Jahr 2008 um, ich schätze mal, 40%, aber ist dies genug!? Genug für Kyoto bzw die nächsten Klimaziele, die veraussichtlich im Dezember 2009 in Kopenhagen verhandelt werden?

Das dürfte ja nicht nur ich bezweifeln. Aber gut, die Zeit der Wirtschaftskrise, mit allen dazugehörigen Auswirkungen die sie mit sich bringt, scheint wohl sowieso nicht die beste Zeit, um über den "Luxus" Klimaschutz zu reden. Aber hat die nächste Generation mehr Geld und noch genug zeitliche Möglichkeit das Klimaproblem, dass unsere letzten und die aktuelle Generation/en ausgelöst hat, zu lösen?

Ah, ich merke schon. Ich stelle zu viele Fragen, und habe wohl kaum Antworten. Und eine nachhaltige Enwicklung, die ich mir aus diesem Budget erhoffe, wünsche ich mir wohlgemerkt nicht nur im Umweltbereich. Natürlich sind mir Themen wie Bildung, eine moderne nachhaltige Wirtschaftsform, Sozialsystem, Arbeit, und was weiß ich alles, genauso wichtig. Interessieren tu ich mich halt besonders für die Umweltaspekte. Aber... irgendwie merk ich schon, wenn mich schon so eine Budget Publikation zum Grübeln bringt...

Ich glaube ich wäre in der Politik nicht ganz richtig aufgehoben... ;) Ich hätte einfach nicht genügend Nerven mich über 3. Nationalratspräsidenten zu ärgern und schon gar nicht die Klimafrage vor mich herschieben zu müssen.

Mittwoch, 22. April 2009

Barfußpfade


Da immer mehr Wege betoniert werden haben viele Menschen außerhalb ihrer Wohnung kaum Möglichkeiten barfuß zu laufen. Dem wollen Barfußpfade entgegenwirken. Wer keine Zeit hat zu extra zu solchen Pfaden zu fahren, sollte trotzdem jede Gelegenheit nutzen barfuß zu gehen.

Der Zweck einer Barfußstrecke ist besondere Sinneseindrücke zu stärken und sich dabei auch zu entspannen. Weiters unterstützt es die Gesundheit, da nach kneippischen Grundsätzlich wird, die Bewegungskompetenzen und das Interesse an der Natur.
Orthopäden betonen immer wieder, dass barfuß laufen ein ideales Training für die Füße ist und gleichzeitig Gelenke und Bandscheiben schont. Barfuß auf Gras, Kies oder Sand zu laufen, rege die Muskulatur an, pumpe das angestaute Blut aus den Venen und helfe, die natürliche Fußwölbung zu erhalten.

In Barfußpfaden werden Kinder- und Elternfüße mit den unterschiedlichsten Materialien konfrontiert z.B.: mit Wiese, Waldboden, Flusssteine, Holzknüppelweg, Rundholzleiter oder Torf. Es wird aber auch auf die verschiedenen Eigenschaften der Materialien wert gelegt z.B.: kalt und warm, feucht und trocken, rund und eckig, weich und hart.

Barfußpfade sind Strecken, die mit Hilfe von Vliesbahnen, flachen Kisten oder Kartons, leicht aufzubauen sind. Aus diesem Grund eignen sich solche Strecken auch für Spielefeste, Schulklassen oder andere Aktionen. Solche Pfade werden auch als Tourismusattraktionen genützt, wo sie oft als Rundwege von 1-15 km Länge angeboten werden, bei welchen die landschaftstypischen Materialen eingebunden werden.
Ein sehr interessantes Projekt ist das „grüne Klassenzimmer“
„Wenn ein Barfußpfad in einem größeren Areal mit vielseitigen Erlebnismöglichkeiten wie Fühlstrecken mit vielfältigen Materialien, Erlebnisstationen, Spielplatzelementen, Wahrnehmungsstationen für alle Sinne, Kneipp-Möglichkeiten etc. ausgestattet ist und intensiv gepflegt und instandgehalten wird, ist die Bezeichnung Barfußpark gerechtfertigt, die auch von einigen Initiativen für ihr Erlebnisangebot gewählt wurde.“
Wichtig ist eine regelmäßige Pflege und Wartung, um eine Verletzungsgefahr für Besucher auszuschließen und die Anlage sauber zu halten.

Da bei solchen Pfaden oft mit Wasser gearbeitet wird empfiehlt sich diese Pfade im Sommer zu besuchen, da kurze Hosen zu tragen sind.

Barfußpark in Österreich:
Weitra
Insgesamt 18 Stationen wartet der Barfußpark Weitra auf. Start und Ziel des Barfußpfades ist der Pavillon bei der Kneippanlage im Gabrielental.

...endlich fairer Kaffee!

Plötzlich stand er da - unfassbar! Es war die Sensation des Tages - und auch die der nächsten Tage. "Hast du den neuen Automaten schon gesehen?" Tatsächlich - die Hochschule hat nun endlich einen FAIRTADE-Kaffee-Automaten! Kein Wunder, dass die Begeisterung unter den StudentInnen groß war, hatten wir doch oft genug darüber diskutiert, wie das wohl auf einen wirke, wenn man an die "Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik" kommt und das erste was einem ins Auge sticht, so ein unökologischer und ethisch absolut nicht vertretbarer Automat ist. Jedenfalls dürfen wir uns jetzt freuen - die Hochschule kann sich in einem besseren Licht zeigen, immerhin ist sie der BOKU jetzt nicht mehr so weit hinterher (viellecht schaffen wir es ja doch noch bis zum Umweltzeichen!), und wir StudentInnen können nun endlch mit gutem Gewissen Kaffee trinken! Aber brav den Becher wieder verwenden, es gibt jetzt nämlich sogar eine Becherstopp-Taste. Das ist die, die ganz leer ist ; )
Also dann, lasst es Euch schmecken!
Cheers

Dienstag, 21. April 2009

Kopfweide


Im Rahmen des Hochschullehrganges musste ich ein Portfolio über die Kopfweide erstellen. Also habe ich mich in das Thema eingelesen und muss sagen, dass ich die Weide unterschätzt habe.
Alleine die Formen der Weiden hat eine Größenvarianz von ein paar Zentimeter als sogenannter Bodendecker, bis zu 30 Meter hohen Bäumen. Ihre Verbreitung erstreckt sich von Sanddünen über die gemäßigte Zone bis hin zum alpinen Bereich.
Die Weide war schon in den letzten Jahrhunderten eine Kulturpflanze, die biegsames Holz geliefert hat um Körbe zu flechten oder Zäune errichten zu können. Um diese biegsamen Ruten zu erhalten, wurden die Bäume regelmäßig in unterschiedlichen Abständen zwischen 1-5 Jahren beschnitten und zwar wurden immer die obersten Triebe abgeschnitten. Der Baum hat auf diese mechanische Manipulation damit geantwortet, dass er an der Schnittstelle eine Verdickung gebildet hat, daher auch der Name Kopfweide.
Leider ist die Nutzung dieses Holzes in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Da Weiden sehr viel biologisches Material liefern durch ihr starkes Wachstum, erlebt sie für die alternative Energiegewinnung durch Biogasanlagen wieder eine kleine Renaissance.
Durch die periodisch wiederholenden Verwundungen beim Köpfen, besteht eine gewisse Anfälligkeit gegenüber Stammfäule-Erregern. In den Nischen und Spalten sammeln sich Wasser, Blätter und Zweigstücke an, das für andere Pflanzen und Fäulniserreger ein gefundenes Fressen ist. Daher schreitet der biologische Abbau innerhalb der Splintholzzone durch Fäulniserreger voran, so dass der Stamm im Alter nur aus einem röhrenartigen Mantel aus Splintholz und Rinde besteht, der sich jährlich nach außen erneuert.
Durch diese Veränderung bietet der Stamm einer Kopfweide einer Vielzahl von Pflanzen, Vögeln, Säugetieren und Insekten einen neuen Lebensraum. Es handelt sich hier z. B. um den Steinkauz, Turmfalke, Meisenarten, Fledermäuse, Steinmarder, und einer Vielzahl von Insekten, die sich am Totholzanteil der Kopfweide satt essen können. Dies ist wiederum ein voll gedeckter Tisch für Spechtarten, die dieses Angebot nicht auslassen.
Für die nachhaltige Entwicklung sollte die Kopfweide wieder entdeckt werden. Nicht nur als Alternativenergielieferant, sondern auch als Rückzugsgebiet für Insekten, Vögel und Säugetiere. Eine Kopfweide kann für sich einen kleinen ökologischen Kreislauf bilden, der für viele gefährdete Tier- und Vogelarten ein Rückzugsgebiet darstellt.

Donnerstag, 16. April 2009

Fairpacken

Unter diesem Motto, gibt es zurzeit verschiedene Arten von Taschen und Börsen in den „Weltladen“ Filialen.
Diese sind handgemacht und werden ausschließlich aus gebrauchten Materialien hergestellt.

Die Produkte stammen von dem Unternehmen Conserve, welches 1998 als NGO in Delhi (Indien) gegründet wurde.
Conserve hat sich als Schwerpunkt Energie- und Müllmanagement gesetzt und versucht vor allem mit Kampagnen zur Abfallminimierung und Jugendarbeit auf den Umweltschutz und im speziellen auf die Abfallproblematik aufmerksam zu machen.
2002 entwickelte das Unternehmen eine einzigartige Recyclingmethode für Plastikbeutel, die es ermöglicht, in innovativer Weise zur Müllminimierung in Indien beizutragen.

Im Großraum Dehli gibt es unzählige Plastikbeutel, die auf und neben den Straßen liegen und nicht verrotten können. Darum werden sie oft verbrannt und liefern somit einen weitern negativen Beitrag zur von Smog geplagten Großstadt.
Die 2002 entwickelte Methode macht es möglich, diese Plastikbeutel zu marktfähigen Produkten zu verarbeiten.
Die Plastikbeutel werden gesammelt, gewaschen, nach Farben sortiert und anschließend in einer Werkstatt durch eine patentierte Schmelz- und Presstechnik zu HRP- Folien (Handmade Recycled Plastic) umgewandelt, welche für Taschen oder Börsen verwendet werden können.

Conserve liefert durch diese Errungenschaft nicht nur einen großen Beitrag zum Umweltschutz, sondern schafft auch viele Arbeitsplätze in einem Viertel, das von Armut geprägt ist, in welchem Bildung kaum vorhanden ist und die Menschen kaum Geld zum Überleben aufbringen können.

Durch die Herstellung dieser Produkte, können die BewohnerInnen einfach ihren Lebensunterhalt finanzieren und das Unternehmen Conserve hat mittlerweile auch schon eine Schule für die Kinder der SammlerInnen errichtet und unterstützt diese bei der Beschaffung der Schulmaterialien.

Mittlerweile profitieren ca. 100 Familien von diesem Unternehmen und die Idee der Recycling- Taschen führte 2006 und 2008 zur Nominierung des Umwelt- und Designpreises.

Ich selbst bin von dieser Produktidee sehr begeistert, da diese Produkte nicht nur optisch sehr ansprechend und nützlich sind, sonder auch einen beträchtlichen Nutzen für das Produktionsland haben.

Von der Herstellung der Recycling- Taschen gibt es auch einen Kurzfilm. Leider habe ich diesen im Internet nicht gefunden. Interessierten, kann ich diesen aber gerne zukommen lassen.